2015-02-15

Baobab – der Affenbrotbaum

Baobab – der Affenbrotbaum. Dieser Baum speichert außerordentlich viel Wasser, Afrikaner legen in seinem Stamm kleine Zisternen an, um ihre Dörfer vor Feuer zu schützen. 20 Jahre dauert es, bis dieser Baum blüht und erstmals Früchte trägt. Von diesen Bäumen ernähren sich Tiere und Menschen, er ist ein Lebensretter in kargen Dürrezeiten.

Daher ist es besonders sinnvoll und wichtig, dass wir First World-Deppen diesen Menschen jetzt die Früchte wegessen, damit wir deren Pulver in unsere veganen Smoothies kippen können. Ähnliches gilt für fast alle anderen Produkte, die in diesem bornierten Artikel aufgeführt werden auch.

Kleines exemplarisches Beispiel: Dass vor allem Vegetarier und Veganer oder die angeblichen Intoleranzler seit einiger Zeit Quinoa schick finden und in den Bio-Läden nachfragen, hat mittlerweile dazu geführt, dass sich in Peru die ärmsten Menschen ihr Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten können. 500 g Quinoa kosten hierzulande bis zu 5,— Euro. Das heißt für die Peruaner eine Preissteigerung von bis zu 90 %, vorausgesetzt sie finden es überhaupt noch in ihren Regalen. Wenn der Gurdian schreibt, ein Kilo Quinoa kostet in Peru mittlerweile doppelt so viel wie zwei Kilo Hühnchen … ja, was glauben wir, wie oft sich die ärmsten Peruaner im Jahr wohl Hühnchen leisten können?

Wir essen den ärmsten Menschen dieser Welt aus Gründen der „Schickness” ihr Essen weg und nennen das dann Superfood? Wie erbärmlich sind wir eigentlich?

4 Kommentare:

MissCDW hat gesagt…

Da gehöre ich zu den Unwissenden.
Das mit dem Quinoa wusste ich nicht. Der schwirrt ja bereits seit gut 20 Jahren in den "Bioläden" rum und ich habe ihn selten gekauft, aber weil er eben auch nicht chemisch behandelt ist. Aber gut, kann ich drauf verzichten, ebenso wie auf diese seltsame Smoothie-Vitalstoff-Kultur.
Dass die vegane Lebensweise alles andere als naturverbunden, noch im Einklang mit irgendwas außer sich selbst ist, steht für mich schon fest, seit ich die ersten Veganer getroffen hatte. Da gab es schon vor 35 Jahren Spinner, die ihre Hunde und Katzen fleischlos ernährten und damit zum Tode verurteilten. Habe nie verstanden was diese Leute im Kopf haben.

Anonym hat gesagt…

Weil wir daran gewöhnt sind, dass alles im Überfluss vorhanden ist und wir jederzeit alles kaufen können, was wir wollen. Weil wir nicht so viel nachdenken und uns die Jacke näher ist als der Rock.

Anonym hat gesagt…

Seit einiger Zeit denke ich darüber nach, dass wir eher die Lebensmittel nutzen sollten, die in unseren Breiten wachsen. Manche Gegenden Deutschlands sind zum Beispiel ideal für den Anbau von Obst, werden aber dafür nicht mehr genutzt, weil die Erzeuger keine angemessenen Preise mehr erzielen können. Lieber fliegt man Ananas von sonstwo ein (wobei ich zugeben muss, dass ich Ananas liebe...)

creezy hat gesagt…

@CharlesDexterAward
Mir ist Quinoa erstmals vor ca. fünf Jahren in einem amerikanischen Foodblog begegnet … naja und wie so alle Trends aus Amerika kommend, wird's hierzulande gerne ohne Rücksicht auf Verluste übernommen.

Zum Thema Veganismus, da soll natürlich jeder tun, was er für sich für richtig hält. Wenn aber Kinder und Tiere diese Ernährungsweise übergestülpt wird, hört es bei mir auf. Das sehe ich so wie Du. Ich glaube nicht an Ernährungsweisen, in deren Folge Mangelerscheinungen auftreten, die dann früher oder später mit Produkten der Pharmaindustrie (B12 z. B.) kompensiert werden müssen. Das ist Ökologie mit Füßen getreten.

@Anonym
Du hast vergessen, dass wir unsere „Hippness” auch auf unsere Essen übertragen wollen. ;-)

@tripmadam
Genau. Letztendlich kommt nur ein Bruchteil dessen hierzulande noch auf den Tisch, was wir hier in diesem – im Anbau und den Klimabedingungen sehr reich gesegneten – Land selbst produzieren können. Da könnte man schon mal ansetzen.

Mich nervt, dass wir glauben, wir müssten an allen Stellen und Kanten die eigenen Getreidesorten oder Mehlsorten verdammen – nur weil hochgerechnet vielleicht 0.02 % der Bevölkerung eine echte Glutenintoleranz haben.

Es spricht auch nichts dagegen mal eine Ananas zu essen. Die Frage ist, müssen wir sie ständig auf dem Teller haben. Also müssen wir ständig auf dem Teller haben, was regional und saisonal nicht im Angebot ist. Beispiel Erdbeeren. Ich habe noch niemanden sagen hören, Erdbeeren würden außerhalb der Saison irgendwem schmecken. Aber offensichtlich werden sie gekauft im Februar, sonst würden sie doch jetzt nicht angeboten?

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