2015-07-16

Gut leben in Deutschland

Frau Merkel aka Bundesregierung machen sich auf für die neue Wahlperiode und sucht/suchen nun mal wieder die Kommunikation zum Bürger, also zu der Person im Land, deren Wohlergehen – egal welcher Generation angehörig – dieser Regierung (pardon my french) pupsegal ist. Die ganze Aktion ist insofern hirnrissig, weil Merkel und Co. eh den ganzen Tag lang unsere Telefonleitungen abhören und selbstverständlich aus erster Quelle bereits wissen, was wir denken oder uns vom Leben erhoffen. Aber falls jemand der Meinung sein sollte, es doch noch mal direkt in das schwarze Loch zu kommunizieren, hier entlang!

Demgegenüber zeigte diese Woche das ZDF im von mir gerne frequentierten Format „37 Grad” eine Dokumentation über Rentner in Deutschland, altersberentet als auch aus gesundheitlichen Gründen frühberentet. Der Name der Sendung ist Programm „Schuften bis zum Schluss – arme Rentner in Deutschland.” Eine feinfühlige Dokumentation, die ich jedem ans Herz legen möchte sich anzusehen!

Dieses im Zusehen schaurige Erlebnis des Rentner-Daseins wird sich in Zukunft in Deutschland deutlich verschärfen, denn ganze Generationen von Freiberuflern, die im Jobcenter die Einnahmen aufstocken lassen müssen, Mindestlöhner, Minijobber und ALG-II-Bezieher zahlen gar nicht oder viel zu geringe Beiträge in die Rentenkasse ein. Das hat nichts mit Wollen zu tun, sondern mit schlichtem Können bzw. Nichtkönnen. Das Ergebnis dieser stetig wachsenden prekären Arbeitsmarktsituation ist ein Ergebnis der SPD- und CDU-Regierungen der letzten 20 Jahre.

Ich empfinde daher diese Frage einer Bundesregierung nach meiner „Vorstellung von Lebensqualität” in Deutschland daher als zynisch und als Zumutung. Es gibt keinen Grund mehr für mich zu glauben, die CDU und SPD sind soweit weg von den Bürgern dieses Landes, das ich dieses Interesse nicht ernst nehmen kann. Tut mir leid.

Frau Merkel ist im Zusammenhang mit dieser o.g. Aktion in einer Gesprächsrunde mit Kindern in Rostock. Die Kameras sind dabei. Ein palästinensisches Flüchtlingskind aus dem Libanon kommend soll mit ihrer Familie wieder abgeschoben werden und spricht Frau Merkel mutig an. Frau Merkel antwortet. Das macht das Mädchen weinen. Frau Merkel tröstet.

Naja … tröstet, was man so trösten nennen kann.

1 Kommentare:

arboretum hat gesagt…

Die Briefe, die mir die Deutsche Rentenversicherung schickt, sind auch äußerst trostlos.

Was die Begegnung mit Reem angeht, weiß ich aber auch nicht, was Frau Merkel stattdessen hätte sagen sollen. Außer vielleicht, dass diese neue Regelung geplant ist, der zufolge Reem nicht mehr fürchten muss, abgeschoben zu werden. Für viele andere gilt das aber nicht. Und ich kann nachvollziehen, dass Frau Merkel in dem Moment nicht an diese Neuregelung dachte.

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Fröhlich sein, freundlich bleiben und bitte immer gesund wieder kommen!