2015-01-06

An Ricoh aka Pentax

Mal unter uns, ganz ehrlich: Ihr habt doch den Schuss nicht gehört! Ich bekomme gerade von Euch eh schon eher selten bis spärlich gesähten Newsletter in meinen Mail-Account gespült. Einen von wenigen Newslettern, die ich auch wirklich aufmache und lese, weil ich Pentax-Fotografin bin. Immer noch. Von Herzen, mit Überzeugung, Mit genau der gleichen Überzeugung lasse ich mir von anderen Fotografen und Verkäufern ständig deren Arroganz in die Kommunikation legen, wenn ich in der Argumentation weiterhin hinter Euch stehe, obwohl das leider produktseitig immer schwieriger wird. Aber ich tue es, weil eben … siehe oben.

Aber dann schickt Ihr mir einen Newsletter und wollte von mir als Kundin ernsthaft „nur” 15,— Euro für einen siebenstündigen Werbefilm eines Fotografen, der mir Eure Großformatige an die Backe labern möchte, ein Film der sonst „Nicht-Newsletter-Abonnenten” 30,— Euro kosten würde? Für einen Werbefilm, der mich von Eurem Produkt überzeugen soll?

In einem Internet publiziert in dem ich an jeder Ecke grandiose fotografisches Lehrmaterial, geschrieben und gefilmt für nothing bekomme?

Hey, wenn ich fotografisches Input von Profi-Fotografen möchte, gehe ich zu Creative Live und ziehe mir KOSTENLOS dreitägige Fotoworkshops rein von den BESTEN Fotografen gehalten, die die Welt bieten kann. Im Schnitt zwei Mal die Woche.

Ihr ärgert mich mit so einem Angebot! Es ist unterirdisch. Es ist Verarschung! Wirklich. Da bekomme ich eher Lust meinen ganz Pentax-Kram zu verkaufen und auf Nikon umzusteigen, als mich weiterhin über Eure erbärmlichen Marketingversuche zu ärgern!

Wenn Ihr mich von Eurem Produkt überzeugen wollt, dann investiert in mich! Es wird nicht passieren, dass ich in Euch investiere, um sehen zu können, wie gut eine Kamera von Euch ist.

Tim Mälzer im Interview bei Fraeuleinchen

Vegane oder vegetarische Kost halte ich für die einzige Alternative der Zukunft. Natürlich können wir uns die Welt auch schön labern und sagen „ich kaufe mein Fleisch noch beim Bauern“, aber die große Entwicklung ist einfach anders. Ich finde schon, dass wir die Lebensmittelproduktion in vielen Bereichen pervertieren; also auch in der Regionalität inzwischen, wo wir auch manchmal Scheiße schön reden. Diesen anderen Kram Rohkost, Paleo oder Palao halte ich für das Lächerlichste der Welt. Das ist Geldmacherei durch und durch.

Leider ist gerade das Thema vegane Kost auch Geldmacherei durch und durch …

2015-01-04

Käsenamen aus dem Paralleluniversum

Aus der Reihe: wie kommt ein Käse zu so einem Namen?

2014-12-31

Ein gesundes neues Jahr 2015!

Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch und einen gelungenen Start in ein hoffentlich tolles neues Jahr 2015!

Wenn ich einen Wunsch offen habe, dann möchte ich, dass wir alle in der gleichen Menge Mensch und Tier aus dem nächsten Jahr gehen mit der wir heute hinein gehen. Also Zuwächse sind herzlich willkommen (und bereits erwartet) aber ich möchte keine – und zwar überhaupt K E I N E Abgänge haben.

Passt auf Euch auf!

2014-12-30

pumpipumpe.ch

Ein nettes Projekt, auf das mich meine Nachbarin aufmerksam gemacht hat.: Pumpipumpe. Ein weiteres StartUp aus dem Bereich der Share Economy. Die Idee dahinter ist, Eure Nachbarn auf Geräte, Werkzeuge aufmerksam zu machen, die Ihr selbst besitzt und bei Bedarf an sie verleihen würdet.

Auf der Homepage klickt ihr dabei die einzelnen Geräte an und pumpipumpe schickt Euch einen Sticker, den Ihr dann z. B. auf den Briefkaste klebt – und wenn der Nachbar das nächste Mal eine Stichsäge benötigt, kann er bei Euch klingeln. Und andersrum.

Bin klicken!

2014-12-29

Chili und ein Mensch, der zum Verkaufen geboren wurde

Neulich war ich in einem dieser Chili-Läden, dem Pfefferhaus, hier hinter dem Alexa in den S-Bahnbrücken und kaufte ein Glas Piment d'Espelette. Ich war in der letzten Zeit öfter in dem Laden, weil das Gewürz ausverkauft war und die Nachlieferung sich etwas Zeit ließ. Ich bin noch nie in diesem Laden nicht freundlich angesprochen worden, ob man etwas für mich tun könne.

Dieses Mal war ein junger Verkäufer da und der hatte einfach Bock auf Verkauf, das war eine Freude. Nachdem mir Frau Wortschnittchen liebenswerterweise vor zwei oder drei Jahren aus dem Mexiko-Urlaub ein Chili Picante von McCormick mitgebracht hatte, was mit einer vorrangigen Schärfe, die sich aber sehr schnell wieder nach hinten verläuft, sich zu meinem Liebllings-Chili entwickelte. Nun geht es zuneige und wie mein Glück es so will, McCormick hat seine Produktion umgestellt, hat es in den USA zumindest nicht im Angebot.

Da der Verkäufer mich offensiv freundlich versorgen wollte, erzählte ich ihm von meinem Problem. Wir befanden uns direkt in einer Chili-Beschreibungs-Debatte und ich entschied mich für eine Packung Habanero Red Savina und für die ungemahlene Variante. Von dem d'Espelette riet er mir übrigens ab. Aber da mir das Léa Linster mehrfach empfohlen katte, blieb ich stur. (Ich konnte es bisher wegen vierwöchiger Dauererkältung noch nicht schmecken aber, wenn man das Glas geöffnet hat und die Farbe sieht, muss ich zugeben, das Rot sieht nicht ganz koscher hinsichtlich seiner Natürlichkeit aus.)

Mr. Salesman war aber noch nicht fertig mit mir und wollte mit mir nun Sauce verköstigen. Nun gehöre ich zu den Leuten, die Dips, Barbeque-Saucen etc. mittlerweile lieber selber zubereiten und mich macht das Zeug aus der Konserve nicht sooo an. Aber weil's lustig war, spielte ich das Spiel mit und er offerierte mir nach der „Chocolat-ich-weiß-welche-Ihre-Lieblingssorte-ist”-Methodik drei Saucen.

Die von ihm beschriebene Schärfe in Sauce 1 konnte ich ihm nicht bestätigen. Auch Sauce 2 fand ich eher fad. Da ist mir erstmals aufgefallen, dass ich offensichtlich, was Schärfe anbelangt, mittlerweile ein gut trainierter Gaul bin. Sauce zwei war eine Pflaumensauce, deren Idee mich an sich sofort überzeugte – nur die Umsetzung so gar nicht. Mein erster Gedanke war, sie hätte gut sein können mit aromatischen (oder einfach nur mehr) Pflaumen und mit mehr Schärfe. Und Fruchtsauce, pikant zu Fleisch … damit kriegt man mich schon. Sauce 3, eine Sauce mit Jalapeños, ging dann langsam eher in meine Richtung, war aber immer noch mäßig in der Schärfe. legte diese aber auch nicht mehr ab. Das mag ich nicht. Schärfe mag ich als kurzen Begleitmoment aber sie soll dann wieder Abgang machen und die anderen Teamplayer im Essen ihren Job machen lassen. Ich bedankte mich für die Eindrücke, bezahlte, ging zu Fuß nach Hause und dachte dabei über die Pflaumensauce nach und dass ich die einmal probieren wollte. Nein, bleiben wir korrekt, ich dachte darüber nach, dass ich die einmal selbst und dann besser machen wollte.

Das von ihm mir empfohlene Chili macht übrigens genau das, was ich wollte. Vorrangige angenehme leicht süße Schärfe. Aber sie hört dann auch recht bald wieder auf. Es ist nicht gleich alles für den Rest des Menüs nur noch von der Schärfe überdeckt.

Silvester gibt es Fondue und so ein Pflaumensauce passt sicherlich perfekt zum Schweinefilet. Also kaufte ich heute Trockenpflaumen, ich habe zwar noch tiefgefrorene im Kühler aber die habe ich auch nicht als sehr aromatisch in Erinnerung. Außerdem kommt ja im Januar erfahrungsgemäß immer die wilde Lust auf frischen Pflaumenkuchen (analog zur wilden Dominosteinlust im Juli). Die Trockenpflaumen habe ich nun mit etwas Pfflaumenwein getränkt und darin dürfen sie bis morgen Abend ziehen. Einen Teelöffel Honig dran (den guten herben malzigen aus den Cevennes) und die heute von mir selbst gemahlene Chili-Mischung aus eben jenen Habaneros, Fleur de Sel und Pfeffer aus Madagaskar. Als ich von der heute ein Ny probierte, waren alle Erkältungssymptome erst mal vor Schreck verschwunden. Hölle! Also gab ich von dieser so ein halbes Teelöffelchen an die Pflaumen.

Wenn man nun den kleinen Finger in den Pflaumenwein hält und ableckt, ist alles schön. Schön scharf.

Ich werde die Sauce morgen aufkochen, ggf. noch mit etwas Rotwein abschmecken, dann wird sie püriert und eine sehr feine, ungemein freche, weil rattenscharfe, Pflaumensauce sein. Über Beigabe von Zimt sinniere ich noch. Es wäre eher Rock'n Roll, wenn ich den mal wegließe. Aber warum mal nicht Rocker sein?

2014-12-19

Trauern können …

Kaum etwas ist demütigender als wenn man von ALG II leben muss und jemanden beerdigen muss, der einem nahe stand. Das Sozialamt zahlt einen Sozialsatz und den direkt an das Beerdigungsinstitut. Eine wirkliche Trauerfeier ermöglicht das nicht. Und zwar gar nicht! Aber eine angemessene Trauerfeier ausrichten zu können, ist so sehr viel wert in einem im Prozess der Trauernden.

Vielleicht können wir Micha ein wenig unter die Arme greifen und ihm den Abschied von seiner Mutter, die er die letzten Jahre gepflegt hat, damit etwas leichter machen.

Danke!

50 Stunden – der Abschied!

2014-12-18

Das Schaf

Wandgehänge neulich im schwedischen Albtraumkaufhaus:

2014-12-17

Füchse im Schnee

Persönlich bin ich der festen Überzeugung, wer immer diesen Planeten geschaffen hatte, der/die muss eine sehr gute Laune gehabt haben an dem Tag, an dem er/sie die Spezies Fuchs kreierte. Füchse sind einfach …

… und hier im Schnee!

(Danke an Frau C.)

2014-12-16

Träume

Ich träumte heute Nacht Ursula von der Leyen fotografieren zu sollen. Was nicht so richtig sein sollte, weil meine Technik teilweise defekt ist (und das stimmt tatsächlich, in der Realität sind meine beiden guten 2.8-Zooms leider kaputt, das Geld für die Reparatur fehlt, das Übliche halt). Die Lichtverhältnisse waren aber dergestalt, dass ich ohne Blitz nichts wirklich reißen konnte.

Wir trafen uns dann einen Tag darauf noch einmal. Und die ganze Zeit haben mir total viele Leute in den Aufbau und in die Arbeit reingeredet. Vorrangig ging es die gesamte Zeit darum, dass mir die Leute erklären wollten, dass die Umsetzung meiner Idee für die ich mich entschieden hatte, doch auch ganz anders vollzogen werden könnte. Da waren dann Ideen bei – ich hatte einen Blitzkopf aufgebaut – das könne man doch mit einem Slave-Blitz genauso gut machen etc. Ich merkte, wie ich immer genervter wurde.

Nur die Uschi war komplett entspannt, machte alles ohne Murren mit und lächelte immer wie die Mona Lisa. Freundlich und souverän.

Sind Traumdeuter anwesend?

Der Frau Bunt kocht ihr erstes Blogevent …

Die in Berlin ansässige Frau Bunt kocht und vertreibt Knusperstreuselmüsli. Sie hat zu ihrem allerersten Blogevent eingeladen, es gibt per se eine Villeroy & Boch-Espressotasse, denn in dieser das leckere Ergebnis zu präsentieren, ist die eine Aufgabe dabei. Die andere das Müsli von Frau Bunt kocht zu integrieren in das Rezept. Villeroy & Boch ist auch gleichzeitig der Preisgeber.

Zur Einladung für „Pour me up!” bitte hier entlang …

2014-12-15

Status …

– nach nur 14 Tagen Husten, Schnupfen, Heiserkeit: Halsschmerzen und Niesen.

Die Schlachtbank ist wo genau?

2014-12-14

Weihnachtsterror

Ihr kennt das?

Es ist Sommer. Ihr seht in einem Geschäft in den Regalen einen Haushaltsgegenstand und überlegt, das könnte das passende Geschenk für XYZ. Den XYZ hat im Jahr zuvor gesagt, das hätte sie einmal sehr gerne.

Weihnachten naht. Im Hinterkopf habt Ihr das Geschenk für XYZ. Da das in dem Geschäft in der Haushaltsabteilung vorrätig liegt, macht Ihr Euch wenig den Kopf über dieses eine Geschenk. Das wird gekauft und basta. Es ist quasi das Geschenk auf Eurer Liste über das Ihr Euch am wenigsten Gedanken macht. Ihr spürt diesen Frohsinn wenigstens bei einer Person zu wissen, was Ihr ihr schenken könnt.

Knapp zwei Wochen vor Weihnachten. Nach einer Woche Krankheit, wird es nun endlich Zeit das Geschenk zu besorgen. Ist auch kein Problem, denn es liegt als üblicher Gebrauchsgegenstand im Laden X im Regal. Das ist so sicher wie der Tresor von Dagobert Duck!

Denkste, Puppe!

Ihr marschiert zum Laden X. Da, wo das Geschenk im Sommer lag, herrscht nun Leere. Nicht einmal ein Preisschild erinnert an den Gegenstand. Ihr sucht den Laden ab, denn gefühlt ist die halbe Abteilung zwischenzeitlich umgebaut worden. Nichts. Ihr schleicht leicht betrübt von dannen. Und recherchiert im Hirn andere Filialen dieser vergnüglichen Einkaufsmöglichkeiten. Der Einkaufsplan wird kurzfristig über den Haufen geworfen.

Filiale Nr. 2. Kurze Anreise mit der U-Bahn. Da wart Ihr schon ein Weilchen nicht mehr. Filiale Nr. 2 besteht offensichtlich nunmehr aus einem türkischen Supermarkt. Ehemaliger Protzbau in geldarmer Gegend. Ihr lauft fassungslos ein Stück weiter, da: tatsächlich doch noch hinter einer Haussäule ein um die Hälfte zusammen geschrumpfter Ableger der Filiale. Ihr lasst Euch umgehend komplett von der Konsuminsolvenzdepression gefangen nehmen. Ihr sucht. Sucht. Sucht. Sucht Euch den Wolf. Ihr verlasst das Etablissement. Die Ohren hängen …

Euch fällt im Dreh noch eine weitere Filiale Nr. 3 ein, in der Ihr es versuchen wollt. Ab in die U-Bahn. Eine Station fahren, umsteigen, zwei Stationen fahren. Aussteigen. Einkaufsplan ist nicht nur überden Haufen geworfen. Einkaufsplan ist komplett vernichtet. Vergleichsweise mutlos in die Filiale Nr. 3 eintreten. Kein gutes Gefühl im Bauch habend, denn der Laden war im Bereich Haushaltsartikel immer eher mäßig bestückt.

Ihr fahrt auf dem Rolltreppchen (!) in die untere Ebene in Richtung Haushaltswaren und sucht. Sucht. Sucht. Erfolglos. Ihr ertappt Euch dabei über Geschenkalternativen nachzudenken. Dann – auf einem sogenannten Krabbeltisch – entdeckt Ihr plötzlich das Objekt der Begierde. Drei Packungen gibt es noch. Reduziert um die Hälfte. Auslaufmodell anscheinend.

Sehr tief eingeatmet. Dann ausgeatmet. Objekt eingesammelt. In der Euphorie noch mit der Tasche irgendein Dings aus dem Regal gefegt, das prompt, weil aus Glas, mehrteilig zu Boden fällt. Es wird von einem jungen Mann aufgesammelt, netterweise, der irgendwie viel zu gut gekleidet ist für dieses Geschäft und daher von Euch als Kaufhausdetektiv eingenordet wird. Er ist zu auffällig für diese Welt!

Ihr tragt den Einkauf und die Scherben nach oben an die Kasse, bezahlt. Sehr tapfer kauft Ihr nicht den an der Kasse liegenden mit der Sendung mit der Maus-Maus auf der anderen Seite des als Button gestalten Taschenspiegel im Angebot. Kurz darauf vergnügt Ihr Euch die nächsten zehn Minuten damit, Euren Einkauf in den mitgebrachten Jutebeutel ein- und auszupacken, weil die Diebstahlsicherung in fröhlichen Tönen Euch auf eine wenig erfolgreiche Entsicherung hinweist. Die Kassiererin gibt ihr Bestes. Ihr auch. Wie gesagt, zehn Minuten …

Vier Mal zurück zur Kasse. Dann endlich lassen Euch die Sirenen still oder auch nur beleidigt gehen.

Weil Ihr nun gerade voll in Fahrt und komplett unentspannt seid, geht Ihr gleich noch in das gegenüber liegende Geschäft, wo es Glas und Service reduziert gibt. Es hört auf den wundervollen Namen „Schnäppchenprinz”. Ihr rauscht wieder mit Eurer Tasche und einer Einkaufstasche durch den sehr sehr kleinen Laden mit sehr engen Gängen voller Geschirr und Glas. Risiko hat manchmal etwas Meditatives. Ihr findet, was Ihr sucht und kauft es, gehst dann in Richtung U-Bahn.

Nur noch zehn Minuten ab jetzt to go, um mit dem vor knapp zwei Stunden gelösten Ticket der BVG nach Hause zu kommen. Kann eigentlich nicht funktionieren. Tut es dann doch. Kontrolle wider Erwarten nur auf der Hinfahrt. Leben am Limit.

Eure Nerven! Das nächste Mal bestellt Ihr bei Amazon. Oder so …

P.S. Ihr müsst von dem Geschenk ungelogen fünf (5) Preisschilder abkratzen. Die Verpackung hat sechs Seiten. Auf einer Seite sind die Preisschilder wie blöd übereinander getackert. Ihr habt eine Vision von einer Verkäuferin-Praktikantin-Volontärin, die ungefähr vier Stunden lang verträumt ein einziges Paket mit einem Preis auszeichnet.

Nachdem Ihr alle klebenden Preisschilder entfernt habt, greift Ihr zum Edding und übermalt noch den einen auf die Packung aufgedruckten Preis.

2014-12-11

Holy Schnupfen!

Tag vier vom Holy Schnupfen. Der Kopf ist langsam wieder frei. Die Nasenlöcher nicht. Zum Husten könnte ich auch etwas schreiben, möchte ich aber lieber nicht, sonst ändert sich das noch – da bin ich abergläubig. Ist eh eklig. Der Rücken möchte sehr dringend aus der Horizontalen befreit werden. Die gesamte Knochenappartur wünschen wieder entstaubt bewegt zu werden.

Das wird auch alles Zeit, denn: die Milch ist ALLE!

Ich will nie wieder TV gucken müssen. Na gut, außer Kochsendungen. Die Erkältung hat mit mir gemacht, dass ich mir vier Sendungen Trash-Fernsehen in Folge angesehen habe in denen sich amerikanische Frauen in Atlanta bei einer blonden sterilen Diva und ihrem graumelierten Divo völlig überladene Hochzeitskleider aussuchen. Oder auch nicht. Das eigentliche Drama dieser Sendung liegt, so vermute ich, darin, dass die künftigen Bräute nie alleine kommen und die dramatischen Folgen, die die boshaften Kommentare der Begleitungen zum „Oh, THIS ist my DRESS!!!” auslösen, später in der Umkleide mit angereichten Taschentüchern therapiert werden müssen von Diva und Divo.

Warum suchen sich amerikanische Bräute als Brautjungfern eigentlich immer die „Freundinnen” in ihrem Umfeld aus, von denen sie offensichtlich am meisten gehasst werden?

Jedenfalls möchte ich jetzt einen Brautladen aufmachen. Das kann ich auch. Auch wenn ich diesem Trend von viel zu viel Bling Bling an Brautkleidern sehr kritisch gegenüber stehe.

Die Tage versüßt hat mir in einer Wiederholung die Kochreihe auf arte „Royal Dinner”. Der französische Sternekoch Michel Roth und die Food-Journalistin Caroline Mignot laden sich drei Gäste ein und servieren Menüs aus historischen Anlässen. Man erfährt Histörchen aus dem Elysée Palast, einiges über die Herkunft bestimmter Speisen oder auch, warum diese von Speiseplänen wieder verschwanden. Ich lernte so, dass die USA ernsthaft versucht hatten, die „French Fries” nach der Weigerung Frankreichs den Irak mit aufmischen zu wollen, in „Liberty Fries” neu zu benennen. Es gibt historische Ausflüge nach Deutschland, Russland, Großbritannien.

Die Menüs werden in einer wundervollen alten Küche (wäre ich Lifestylebloggerin schrieb ich hier wohl Vintageküche) gekocht. Etwas verstörend muten hier und da die Fragen und eine merkwürdig unwissend erscheinende Attitüde der Caroline Mignot, die dem Meisterkoch in der Küche zu Hand geht – das mag auch nur an der Übersetzung liegen.

Ein amüsantes, ganz intelligentes Küchenformat, das sich sehr charmant von den üblichen grellen, hektischen und banalen Hochmodernen sonstigen Formaten rund um die Küche abhebt. Wenn Michel Roth anrichtet, ist es wie einem Ballett zuzusehen.

Guckt Euch die Folgen unbedingt an, solange sie noch in der Mediathek von arte zu sehen sind!

2014-12-07

Fröhlichen 2. Advent 2014



Auch für den (schon) zweiten Advent in diesem Jahr wünsche ich Euch eine festliche Zeit in Ruhe mit leckeren Plätzchen auf dem Teller und eine gute Tasse Kaffee oder Tee im Kreis Eurer Lieben und vielen schönen Momenten.



Die zweite Kerze in meinem Adventsgesteck habe ich heute für Micha aka Sellemann angesteckt, der vor nicht langer Zeit seine Mama beim Heimgang begleiten musste und nun in diesem Jahr eine erste Weihnacht ohne sie feiern muss. Keine schöne Zeit in dieser Zeit. Jeder, der schon einen lieben Menschen für immer verabschieden musste, weiß, dass die Weihnachtszeit ohne sie nicht mehr dieselbe sein wird. Vor allem wenn es die Mutter oder der Vater ist, der nun für immer fehlt.



Stellvertretend diese Kerze für Micha auch für alle von Euch, die in diesem Jahr Abschied nehmen mussten und dieses Weihnachtsfest schmerzlich erinnert werden, vermissen und traurig sind.

Das wird wieder!

2014-12-05

Fondant

Die größte Enttäuschung bei „Das große Backen” beinhaltete für mich die Tatsache, dass „Fondant” gar nicht französisch nasal „Fondon” ausgesprochen wird, sonder platt und deutsch „Fondant” mit hartem „t” am Ende.

2014-12-04

Mützenabstinenzaufgeberin

Ich habe das letzte Mal eine Mütze getragen als mich meine Mutter noch dazu zwingen konnte. Ich habe Dinge auf dem Kopf per se immer als sehr unangenehm empfunden. Als endlich in den städtischen Badeanstalten der Badekappenzwang fiel, war ich die erste, die „Hallelulja” geschrien hatte. Bin aber trotzdem nicht viel öfter dort schwimmen gegangen.

Ich kann problemlos Mützen und Hüte hübsch bis schick finden, solange sie nicht an mir kleben. Ich finde sogar Mützen drollig an erwachsenen Personen, die sie als pinkes Bärchen outen. Wer es mag, näch?! Ich selbst fühle mich irgendwie eingeschränkt. Ich kann problemlos nasse Haare bekommen, obwohl ich eine Kapuze an der Jacke habe. Und ich friere mir lieber auf dem Rad die Ohren ab – was ich nicht wirklich tue, denn ich trage ja Naturmatte – um ja keine Mütze zu tragen.

Neulich wanderte ich mit einer Freundin und den zehn Monate alten Nachwuchs (voll dick eingemummelt mit Doppelmütze) über den Weihnachtsmarkt und überlegte laut: „Ich überlege, ob ich nicht mal dieses Jahr eine Mütze tragen sollte im Winter.” Die Freundin (Mützenfan in allen Variationen mit der größten Mützensammlung der Welt, wie sich ein paar Tage später herausstellen sollte) gleich hochbegeistert: „Oh ja, und Du kannst Dir ja eine nähen!” Ich guckte zweifelnd. „Hihi, oder Du kannst Dir ja eine stricken!” (Sie selbst ist eine der kreativsten Personen, die ich kenne, hat es aber nicht so mit nähen oder stricken. Sie ist mehr so der Typ „Baumhaus schnitzen”.) Nun guckte ich entgeistert. „Ich wollte erst mal nur vielleicht eventuell eine Mütze tragen. Ich wollte es nicht gleich übertreiben und in die Produktion gehen.”

Mir lief nichts Mützenansnprechendes über den Weg.

Einige Tage später, ich hatte die völlig bekloppte Idee bereits wieder an den Nagel gehängt, war ich bei ihr, um den Zwerg zu bespaßen, damit die Mutter ein paar Stunden ihrem Broterwerb frönen konnte. (Sie coloriert u. a. Masken für Trickfilme und Kinderbücher. Sehr kreativ, sage ich doch!) Da öffnete sie mir ihren Handschuh- und Mützenschatz, immerhin zwei Ikeakisten voll, und suchte mir eine Mütze aus.

Ich setzte die brav auf. Betont bemüht. „Nein, so nicht.” Sie riss mir die Mütze vom Kopf und zog sie mir beherzt (meine Locken!) auf den Kopf, in die Stirn und merkte an, „so, jetzt siehst Du aus wie Sarah-Jessica Parker.”

Das war Montag. Seitdem trage ich Mütze. Seit ich Mütze trage krepel ich ein bisschen mit Halsschmerzen rum, heute besonders. Aber das muss ja nicht an der Mütze liegen. Langsam lerne ich die Vorteile des Mützentragens wertzuschätzen. Ein Vorteil ist, und das konnte ich nun wirklich nicht vorher wissen, es ist tatsächlich warm darunter. Angenehm warm. Ein weiterer Vorteil, der in dem besonderen Nachteil einer Mütze inkludiert ist, die Haare sehen immer sch… aus. Also die Frise sieht immer sehr bescheiden aus. Daraus resultiert aber der prima Vorteil, dass man sich um den Kopf kaum noch Gedanken machen muss. Also bestimmt muss man sich nicht mehr nur den Kopf waschen, damit die Locken wieder schön liegen.

Gestern kam die Freundin zu Besuch und ich, geduscht mit geputzten Zähnen aber aus irgendeinem Grund die Bürste aktiv ignorierend, öffne die Tür. „Ha, Deine Haare sehen heute ja gut aus. Warst Du beim Friseur? Hast Du die glatt gefönt? Total schön. Hihi.”

Ich so: „Nein, ich trage seit drei Tagen Deine Mütze. Die Haare sind heute noch ungekämmt. Denn das ist ja eh egal, wenn man eine Mütze trägt.”

Fazit: eine Mütze wärmt. Sie schränkt mich aber trotzdem gefühlt irgendwie ein, besonders beim Rad fahren. Wobei sie dabei wiederum besonders wärmend wirkt. Das Thema Frisur ist ein sehr eigenes, in seiner Wirkung noch unentschiedenes.

Aber wenn's schee macht!

2014-12-02

Krankenkassenwarteschlangengespräche

„Chef hat gesagt Emotionen und Business, das passt nicht gut zusammen.”

„Ich verstehe Chef. Er ist auch nur eine Marionette im System. Wenn Du da nicht mitspielst und Deine Meinung sagst, dann muss er Dich halt wegschmeißen.”

2014-11-30

Fröhlichen 1. Advent 2014

Ich wünsche Euch eine frohe, ruhige, besinnliche und schöne Adventszeit. Genießt sie, sie ist ja doch besonders!



Mein Adventskranz ist – wie jedes Jahr wieder – kein Kranz. In meinem fremdverwendeten Küchentablett, rund aus schwarzem Plastik, werden Tannen- und Fichtenäste geschnitten, rund um die Kerzen gelegt und mit dem Fundus der mir über die letzten Jahrzehnte zugewanderten weihnachtlichen Schönheiten bestückt. Die Tanne kann ich bei Trockenheit noch einmal auswechseln und vor allem kann ich die ganze Zeit an diesem Kranz herum zupfen und neu dekorieren.



Dieses Jahr werde ich eine neue Tradition einführen. Ich werde meine vier Kerzen jeden Sonntag mit einem besonderen Gedanken an einen dieser Menschen in diesem Internet anzünden, die mich in diesem Jahr als Person berührt haben. Den Anfang macht die grandiose und außerordentliche @schnips aka Frau Heike. Frau schnips hat in diesem Jahr einem Mini-schnips das Leben geschenkt unter dem besonderen Umstand, dass mit der Schwangerschaft die Diagnose Brustkrebs einher kam. Frau schnips hat sich für das Mini-schnips entschieden und somit gleichzeitig für sich für das besondere Risiko.

Das Mini-schnips ist mittlerweile geboren, gesund und wächst putzmunter und Frau schnips kämpft sich gerade durch die Chemotherapie, die, das können wir alle ahnen, auch ohne die Anstrengung mit einem sehr kleinen Baby unglaublich anstrengend ist. Diese erste Adventskerze geht mit besonders herzlichen Grüßen und dem innigen Wunsch auf einen erfolgreichen Kampf durch die schwere Zeit an die liebe Frau schnips, Herrn schnips und den Mini-schnipsen.

Wer hat die Macht?