2016-01-12

Immer, wenn ich lese …

„starb friedlich im Kreis seiner/ihrer Familie”, frage ich mich, ob das der/die Verstorbene das wohl genauso empfunden hat und so formulieren könnte?

2016-01-11

Tajine hin … Römertopf her!

Nichts gegen diese wunderschönen Tajines … aber letztendlich unterscheidet sich das Garen von Speisen in ihr nicht wesentlich von der Arbeit mit einem Römertopf, der hierzulande irgendwie ein wenig aus der Mode gekommen scheint.

Wenn Ihr noch so ein Utensil von Oma oder Mama geerbt in den Tiefen Euren Küchen herumlungern habt, dann empfehle ich diese kurze freizeit-Sendung vom Bayerischen Rundfunk „Schmidt Max kocht im Topf der Römer”, die am gestrigen Abend ausgestrahlt wurde. Sie macht richtig Lust wieder einmal zu römern!

(Achtung: Dialekt, keine Untertitel!)

David Bowie †

Ich denke zurück und erinnere mich an all die Zeiten in meinem Leben in denen mich die Musik von David Bowie begleitet und beeinflusst hatte. Ohne ihn wäre da wohl an vielen Stellen ein großes schwarzes Loch.

David, danke für so viel Entertainment auf so vielen Ebenen!

2016-01-09

„Ich bin ein Flüchtling in Deutschland, das heißt meine Zukunft ist in Deutschland.”

In dem viel zitierten Polizeibericht eines leitenden Beamten, der die Vorgänge am Kölner Hauptbahnhof beschreibt, waren sich (fast) alle Medien nicht zu fein ein Zitat (immer als erstes) wiederzugeben:

„Ich bin Syrer, ihr müsst mich freundlich behandeln! Frau Merkel hat mich eingeladen.”

„Ja klar”, war dazu mein erster Gedanke, der sich nicht nur im Schädel, sondern gleichfalls im Bauch manifestierte, was bei mir immer ein gutes Zeichen ist für: ich habe die Sache schon auch zwischen den Zeilen verstanden. Und dann weiter gedacht „… wenn ich Arsch wäre, würde ich genau das auch raushauen als eine unter dem aktuellen Schirm der auch Asylsuchenden in diesem Land schwimmenden nicht so koscheren Personen.” Denn wie könnte ich Syrier besser schädigen als so, zumal diese in diesem Land von bestimmten Stimmungsmachern seit einigen Monaten eh gerne als „die neuen kriminellen Energien” (zu Unrecht, wie wir, die wir nachdenken können wissen) verkauft werden? Dass der Syrier gerade des mittel- bis sehr rechts denkenden Deutschen liebstes Feindbild ist, wer hat es noch nicht verstanden? Wie sinnvoll wäre es, hätte der Mann hier also ein Satz, wie:

„Ich bin Afghane, ihr müsst mich freundlich behandeln! Frau Merkel hat mich eingeladen.”

„Ich bin Kaukase, ihr müsst mich freundlich behandeln! Frau Merkel hat mich eingeladen.”

„Ich bin Algerier, ihr müsst mich freundlich behandeln! Frau Merkel hat mich eingeladen.”


zum Besten zu geben? Unspannend oder? Null Brisanz. Kein Hahn würde danach krähen, ein Schulterzucken wäre die häufigste Reaktion. Aber kaum steht „Syrier” vorne, springen alle darauf an.

Natürlich leuchtet nicht jeder Syrier intelligenzmäßig wie der hellste Stern fern der Sonne. Aber ganz ehrlich? Wie blöd müsste ein Asylbewerber sein, um im Rahmen eines Asylverfahrens – in dem sich derzeit nun mal alle Syrier noch befinden – sich selbst so vor einer Staatsgewalt zu produzieren? Von den offensichtlichen Deutschkenntnissen ganz abgesehen. Die Leute kommen eher nicht hierher unter sehr unangenehmen Bedingungen, um sich mit solch einem verbalen Aktionismus eventuell ins Aus einer drohenden Abschiebung zu fügen.

Lange Rede: mir ist das zu plakativ. Und mir sind auch alle Medien viel zu schnell und viel zu wertend darauf angesprungen.

Sinnvoll dagegen klingt in meinen Ohren

„Ich bin ein Flüchtling in Deutschland, das heißt meine Zukunft ist in Deutschland. Ich habe Angst vor der Zukunft und davor, dass die Deutschen uns gegenüber ihr Verhalten ändern. Ich liebe Deutschland wie mein eigenes Land und ich möchte ihm nicht zur Last fallen.”

Die Krautreporter haben noch viel mehr Stimmen von Flüchtlingen, die das Geschehen in Köln aus ihrer Sicht kommentieren. Und das sind Sätze, die für mich viel sinnvoller klingen. Es sind aber auch Sätze, die Ängste formulieren. Und auch diese Ängste kann ich gut verstehen. Sie machen mich traurig.

Für mich habe ich beschlossen, zu glauben, dass dieser Satz sicherlich gefallen sein mag in dieser Nacht. Aber ich glaube nicht, dass er von einem gebürtigen Syrier kam. Zum Glück sind die Gedanken in diesem Land noch frei.

2016-01-07

Ich habe eine gute Nachricht für Euch!

In all den unschönen Nachrichten möchte ich Euch heute etwas Mut machen und Freude stiften! Denn es ist wahr: die Tage werden wieder (wie ich finde spürbar) länger und schon in nur knapp sechs Wochen können/sollten wir anfangen die ersten Sämlinge zu streuen, damit wir im März/April pikieren und spätestens im Mai draußen pflanzen können.

Im Grund also haben wir den Winter 2015/2016 fast geschafft!

2016-01-06

Köln

Zu den Geschehnissen in Köln in der Silversternacht (und wohl auch in anderen größere Städten in diesem Land) ließe sich sehr viel sagen. Und meine persönliche Betroffenheit nur als Zuseherin ist so groß, dass ich gar nicht weiß, wo ich überhaupt anfangen sollte. Ich möchte aber vor allem zweikommafünf Dinge, die mich in der aktuellen öffentlichen Reaktion darauf mehr als bewegen, ansprechen:

Nein, es ist keine souveräne Reaktion der nationalen und regionalen Regierungsverantwortlichen Verhaltensratschläge an Frauen und Opfer zu kommunizieren. Die oberste Regel hat zu sein, dass sich in diesem Land alle Menschen aller Geschlechter zu allen Zeiten an allen Orten frei bewegen können, ohne Sorgen zu haben – von wem auch immer – tätlich angegriffen zu werden. Das ist die Maxime. Darunter läuft nichts! Aber auch gar nichts!

Wer als Verantwortlicher – ob nun auf legislativer oder exekutiver Ebene – hier die Einschränkungen bei den (möglichen) Opfern fordert, ist schlicht fehl an seinem Platz besetzt. Oder sollte hier sehr dringend an den Konzeptionen der Verhinderung tätig sein. Wer das aktuell ist, und das erwarte ich eigentlich, der hat gar nicht die Zeit an die Opfer dumme Ratschläge zu richten.

Und nein: Mehr Videoüberwachung ist die Antwort nicht. Videoüberwachung klärt vielleicht Verbrechen schneller auf. Aber sie verhindert – und ein aktuelles trauriges Bespiel dazu diskutieren wir gerade – keine Übergriffe und Verbrechen. Es ist nämlich gerade Intensivtätern völlig egal, ob sie erwischt werden.

Warum?

Unter anderem, weil sie in diesem Land nicht wirkliche Reaktionen auf ihr Tun zu erwarten haben. Womit wir bei der Mitverantwortung der judikativen Ebene wären.

Was passiert denn mit den Tätern, wenn sie jetzt wirklich ermittelt werden? Wenn nicht ausdrücklich – vor einem Gericht später zugelassen und verwertbare – Videoaufnahmen den Tatvorgang explizit zeigen, werden sie den Opfern gegenüber gestellt. Prompt fallen dann schon mal 50 % raus aus der Strafverfolgung, weil die Opfer höchstwahrscheinlich die Täter als solche aus einer Menge relativ gleich aussehender Menschen nicht eindeutig identifizieren werden.

Dann reden wir von einem vergleichsweise großen Rudel von Tätern. Die sich alle untereinander ein Alibi geben werden. Und vor allem sich alle untereinander bestätigen werden, dass sie dank zahlreicher legaler oder illegaler Substanzen so beeinflusst waren in ihrem Tun, dass sie gar nicht mehr Herr der Lage waren. Und damit können sie in diesem Rechtssystem schon mal sehr sicher sein – wenn überhaupt eine Strafe verhängt werden kann – das Gericht mindestens nicht das volle Strafmaß verhängen darf. Und inwieweit bei einem gesprochenen Urteil mittlerweile die komplette Auslastung der existierenden Strafvollzugsanstalten eine Rolle spielt … naja, ein Schelm, der überhaupt darüber nachdenkt.

Es wird meiner Meinung nach Zeit, dass wir Menschen, die Drogen zu sich nehmen, egal ob legale oder illegale, für ihr straffälliges Verhalten unter deren Einwirkung jederzeit voll zur Verantwortung ziehen. Persönlich finde ich, sollten Täter unter Drogeneinfluss sogar sehr viel härter bestraft werden sollten, anstatt dass sie ständige Milde von unserem Rechtsstaat erwarten dürfen.

Hierzulande können Menschen, die Straftaten begehen, durch das viel zu groß gewordene Schlupfloch der sich selbst beigeführten Unzurechnungsfähigkeit ihrer Strafe entgehen. Das sollte angesetzt werden seitens des Justizministers.

Der Punkt ist, dass diese vielen Frauen, die Silvester körperlich, seelisch und materiell vorsätzlich geschädigt wurden in diesem Rechtsstaat von vorneherein mit absoluter Sicherheit nur auf eines setzen können: die Täter werden davon kommen! Und künftig die von den Opfern gewählten Sicherheitsabstände (so sie überhaupt möglich sind) weiterhin unterschreiten. Schon deswegen sind in der jüngsten Vergangenheit die in Köln geäußerten Vorschläge völliger Blödsinn.

Zur Kritik an unzureichender Polizeipräsenz vor Ort: den Vorwurf bitte ich einzig und allen an Herrn Dr. Wolfgang Schäuble zu richten. Dass die Bundesrepublik Deutschland sich nicht weiter neu verschuldet, ist ein netter Plan. Aber wenn es zu Lasten der exekutiven (schlussendlich auch der judikativen) Gewalten geht, dass sich in einem Land die Bürger nicht mehr sicher fühlen können, ist am falschen Ende gespart worden.

Edit: Sascha Lobo hat zu dem Vorfall und möglichen schrecklichen Folgeszenarien in seiner Spiegel-Kolumne einen mehr als lesenswerten Text „Mob und Gegenmob” abgeliefert. Wobei ein Gegenmob sich, meiner Meinung nach, schneller entwickelt, wenn der besorgte Bürger glaubt, sich nicht mehr auf die zuständigen Institutionen seines Staates verlassen zu können. Und das macht mir dann richtig Angst!

Edit 2: Frau Wortschnittchen hat ihre sehr eigenen Erfahrungen mit „Einer Armlänge Abstand”.

2016-01-04

Meisenbar



1. Man frage die Nachbarn, ob sie eventuell ein paar alte Tassen übrig haben, die sie sonst wegwerfen würden.
2. Man kann natürlich eigene alte Tassen nehmen, die man sonst wegwerfen würde.
3. Man kauft je einen Sack Streufutter, Sonnenblumenkerne und Erdnussbruch im befreundeten Drogeriemarkt.
4. Man kaufe je zwei Packungen à 200g Schweineschmalz und Kokosfett im befreundeten Supermarkt.
5. Man sammelt ein bis drei relativ dünne Äste.
6. Man lässt das Schmalz bei leichter Hitze schmelzen, mixt das Vogelfutter, rührt es zum Schmalz und füllt es in die von den Nachbarn gespendeten Tassen ab.
7. Man kürzt die Äste auf ca. 12-15 cm (je nach Tassentiefe) und steckt sie mitten in das Schmalz.
8. Man lässt alles kalt und dann fest werden.
9. Beim befreundeten Bastelshop (hier modulor) lässt man sich für einen Appel und 'nen Ei ein paar Wachstuchreste hinterher werfen. Stoffreste tun es auch. Was auch immer, man schnippelt es in Streifen.
10. Man lässt sich zu Weihnachten ein Snap Kam-Set schenken, freut sich und setzt jeweils an das Ende der Streifen zueinander passende Druckknöpfe. (Bürotacker tut's auch, dann aber besser erst draußen tackern – ist leichter.).
11. Man zieht sie um die Henkel.
12. Man hängt daran die Tassen in die Bäume bzw. Sträucher und oder an den Balkon.
13. Wenn 's gut läuft, kommen kleine Piepmätze, setzen sich auf die Äste und knabbern sich unter lautem Vogelgetöse die Bäuche voll.

2016-01-01

Dieses kleine unauffällige Blog …

… wird am Sonntag, 3. Januar 2016 ganze zehn Jahre alt! Zehn – also 1, 2, 3, 4, 5, 6. 7. 8, 9, 10 Jahre! Eine Dekade holy fruit salad! Was habt Ihr mir mir alles durch. Und ich mit Euch!

Naja, ich wollte ich Euch das nur mal sagen, damit ich mich Sonntag selbst daran erinnere, weil ich es sonst wieder vergesse.

Irre. Komplett irre. Zehn Jahre.

2015-12-31

Jahresrückblicke …

… sind mein Ding ja nicht. Jahre in denen mir liebe Menschen und/oder Katzen wegsterben, sind eh gelaufen und gehören nicht wertgeschätzt. Und das neue Jahr wird mit an sehr großer grenzender Wahrscheinlichkeit mindestens einen sehr hässlichen Moment bereit halten für mich (und andere). Und mindestens einen sehr schönen Moment für mich (und andere). Das steht soweit fest. Nun.

Mir bleibt mich nur zu bedanken bei allen, Euch allen, die mir in diesem Jahr Freunde waren, Hilfe waren, Glück waren, Lachen brachten, Sorgen nahmen, Freude schenkten, Feenstaub hinterließen, schöne Dinge sagten, milde Dinge meinten, ein Ohr hatten, „ja!” sagten, da waren, Vertrauen gaben und im richtigen Moment für mich still waren – mein Leben einfach schöner und heller machten.

Euch allen einen guten Rutsch in ein für Euch hoffentlich schönes strahlendes und gesundes Jahr 2016. Dass wir uns wieder sehen und lesen in neuer und in alter Frische – mit Euch ist's nämlich viel schöner! Immer wieder!

Prost!

2015-12-30

Ein wunderschöner intensiver Satz …

… von der Barbara, den sie da gestern getwittert hatte:



Damit kann man wohl jede lahme Silvesterparty in eine fröhliche philosophische Therapierunde verwandeln …

*geht diabolisch grinsend ab*

2015-12-29

Frau Wal …

… folge ich schon ewig auf Twitter. Niemand twittert eloquenter über den Tag im Büro als sie. Endlich bloggt die Frau und ich finde, sie macht das so dermaßen fein, dass ich sie auch sehr gerne lesen würde, wenn sie gar keinen Premiumcontent lancieren würde.

Also, Ihr lieben Katzenfreunde, ab mit Euch HIER weiterlesen.
Alle anderen übrigens auch.

Der Lemmy †

… ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Lemmy Kilmster Samstag die Diagnose „Krebs im Endstatium” vernommen hat, daraufhin in die nächste Bar gegangen ist und sich konsequent zwei Nächte höchstpersönlich selbst in den Tod gesoffen hat. Na, 'nen bisschen gevögelt hat er wohl auch noch mal.

Schönes Interview mit ihm von 2010. Ich hätte ihn wirklich zu gerne Abbas „Fernando” singen gehört.

2015-12-28

Kleiner Feuerwerkskörperablehner-Diss

Feuerwerk zum Jahreswechsel abzubrennen, dem liegt die Tradition die bösen Geister für das neu anbrechende Jahr zu vertreiben zugrunde. Einer sicherlich abergläubische aber für den einen oder anderen eine vielleicht sinnvoll erscheinende Grundidee.

Es gibt sicherlich sehr viele Argumente für und sehr viele Argumente gegen das Abbrennen von Feuerwerksartikeln. Die mögen sich aus dem jeweiligen Standpunkt einzelner Personen und ihrer persönlichen Meinung zum Thema unterschiedlich in den Vordergrund schieben. Und: beide werden sie Recht haben auf ihre Weise.

Ich kann mit Sätzen wie „ich mag Feuerwerk nicht, weil …” sehr gut umgehen und die gefühlte und geäußerte Abneigung einer solchen Person immer verstehen und respektieren.

Was ich nicht respektiere ist, wenn man seine persönliche Abneigung gegen Feuerwerk darüber zu verklären versucht, in dem man – wie jedes Jahr wieder und ich kann es wirklich nicht mehr hören noch lesen – völlig quellenbefreite Behauptungen aufstellt, dass vorrangig Menschen ohne ausreichendes Geld, gerne umschrieben als „bestimmte soziale Schichten”, gerne also solchen, denen man keine akademische Bildung unterstellt, nicht vorhandenes (!) Geld in Feuerwerkskörper investieren würden.

Oder – der neue Trend in diesem Jahr – zwei syrische Kinder in einem .jpg-Text (also nicht barrierefrei) vorschickt, deren Verhalten man beobachtet habe, wenn neben ihnen ein Feuerwerkskörper explodiert und man deswegen im Besonderen auf den Kauf von Feuerwerksartikeln verzichten wolle.

Ich kann die Sorge darum absolut verstehen – aber man muss sich nicht der Schwächsten bedienen, um die eigene persönliche Abneigung gegen irgend etwas zu „verkaufen” oder den mahnenden Finger gegen eine Masse X zu erheben.

Habt bitte einfach so viel Hintern in der Hose und sagt: „Ich mag es nicht, weil … es mir Angst macht.” (Oder alternative andere persönliche Gründe).

Denn weder werden von Käufern von Feuerwerksköpern Bildungs- noch Einkommensnachweise verlangt, die solche Aussagen überhaupt real bestätigen könnten und ob nun alle Menschen, die hierzulande als Flüchtlinge Zuflucht suchen, niemals in ferner Zukunft einen Feuerwerkskörper in die Hand nehmen werden, muss auch erst noch bewiesen werden.

Und auch Menschen, die wenig Geld in der Tasche haben, haben ein absolutes Recht darauf das Silvester so zu feiern, wie sie es für sich für richtig halten. Für alles andere gibt es in der Tat auch in diesem Land zum Stichwort „Feuerwerk” bereits Gesetze.

Steht zu Eurer eigenen Abneigung ohne bitte ungefragt Dritte für Eure Abneigung zu instrumentalisieren!

Danke.

2015-12-24

Die Nachbarin klingelt …

… und überreicht mir einen kleinen Weihnachtsstrauß und ein Glücksschwein. Mit den Worten, das sei nur so für mich, weil ich so eine tolle und liebe Nachbarin sei und sie hätte lange nicht so eine Nachbarin gehabt, dann hält sie inne und sagt, eigentlich hätte sie noch nie so eine liebe Nachbarin gehabt.

Dann standen wir da beiden in unseren Türen und hatten Tränen in den Augen.

Ist halt so. Auch anders herum.

2015-12-21

Ratz fatz …



… noch mal schnell vor Weihnachten die Fenster geputzt. Hat's bei mir auch noch nie gegeben!

Das beste Geschenk, das ich mir dieses Jahr – zu Ostern – selber gemacht habe? Den Kärcher Fensterreiniger. Um den bin ich schon lange herum geschlichen, denn Fensterputzen steht bei mir, wie auch das Bügeln, auf meiner „Tätigkeiten im Haushalt, die ich sehr bis sehr sehr ungerne mache”-Liste ganz weit oben. Wenn nicht noch weiter oben.

Tatsächlich habe ich dann nach dem Kauf in diesem Jahr meine Fenster so oft geputzt, wie noch niemals in meinem Leben zuvor. (Und vor allem früher war ich schon eine sehr übereifrige Hausfrau, so eine wilde, die sogar Geschirrtücher bügelte. Solche Dinge, die die erste eigene Wohnung mit einem halt anrichten.) Ich behaupte so einmal im Monat waren die Fenster dran dieses Jahr. Was für meine Verhältnisse komplett irre und unnatürlich ist.

Nun muss man fairerweise sagen, habe ich hier Glück mit meinen Fenstern. Im Gegensatz zur alten Wohnung, wo sie alt waren, draußen platzte der Lack überall ab, die Scheiben hingen mehr auf halbneun im Kitt und außer im Bad und in der Küche in den Zimmern natürlich zusätzlich übliche Doppelverglasung. Dort war das Fensterputzen neben der üblichen Unlust immer zusätzlich eine besondere Strafe. Hier sind es moderne Fenster, Plastikrahmen, doppelte Verglasung in einem Rahmen. Ein Geschenk! Sie putzen sich auch ohne elektrische Hilfsmittel im Vergleich zu früher fast im Schlaf.

Andererseits haben wir hier aber das Problem, das ständig um uns herum gebaut wird und wir hier wirklich schnell und viel Baustaub an den Fenstern und Rahmen zu kleben haben. Und ich drinnen kleine Schniefspuren von putzigen Katzennasen. Also der Zeitraum zwischen Fenster sind geputzt und wieder schmutzig, der ist hier vergleichsweise kurz. Leider.



Mit dem Kärcher Fensterreiniger putze ich die Scheiben in unter einer Stunde durch. Und dadurch viel, viel öfter. Oft schenke ich mir dabei die intensive Rahmenwäsche, die mache ich einmal im Frühjahr richtig und in der restlichenZeit werden die Rahmen abgefeudelt und ggf. feucht abgewischt. Aber die Fenster sind mit der Sprühflasche immer ratzfatz eingeseift und ebenso schnell trocken gesaugt. Mit dem Küchentuch noch mal kurz die Ecken trocken wischen … und das war‘s. Es geht super schnell und vor allem – und das ist meiner Meinung auch der eigentliche Hauptpluspunkt – macht man ganz wenig Dreck in der Wohnung, weil eben nichts mehr auf den Boden tropft. Kurz: ich kann Fenster putzen ohne gleich immer kompletten Großputz anzuleiern. Unter der Prämisse putzt man, also ich, einfach schneller die Scheiben.

Man lernt übrigens ganz schnell das Gerät im richtigen Winkel anzusetzen. Wichtig ist nur, dass die Scheiben ausreichend feucht sind. Dann fährt er fast von selbst über die Scheiben.

Vor allem mein Küchenfenster, die Küche ist sehr klein, ist schneller auch innen dreckig, wegen der Kochdünste. Gestern ist dann interessanterweise einiges Fett vom Herd an die Scheibe gespritzt (was eher selten passiert) und dann dachte ich eben, putzte die mal schnell und dann war ich halt dabei und haben noch mal schnell die gesamte Runde gemacht. Mit Spaß dabei! Das hätte es vor dem Kärcher nie bei mir gegeben.

Übrigens habe ich schon einen kleinen Fan herangezogen, denn man kann so einem kleinen dreijährigen Großcousin keinen größeren Gefallen tun als ihm die Spritzflasche und den Reiniger in die Hand zu drücken und ihn dann mit Begeisterung stundenlang die Balkontürscheibe putzen zu lassen. Was er dann neulich beendete mit dem lapidaren Spruch: „So, nun kannst Du endlich wieder durch gucken!”

Also, wenn Ihr Euch noch schnell selbst etwas Gutes schenken möchtet zum weihnachtlichen Fest … auf saubere Aussichten!

2015-12-19

Bald, ganz bald …



2015-12-17

Früher war mehr Lametta …

… und jetzt ist gar keines mehr!

100 Prozent aller Blogger, …

… die hierzulande anderen Bloggern meinen erklären zu müssen, wie man richtig bloggt, schreiben auch „der Blog”.

Das Webblog.
Das Web.
Das Logbuch/-file.

Nicht der Block.

Bitte!
Danke!

Verpackungshölle!



Gestern ging ich in den Keller, die über das Jahr gesammelten Verpackungsmaterialien (Messie!) hoch zu holen. Diese legte ich erst in dem kleinen Q3A-Flur ab und seitdem haben wir drei hier Spaß! (Tally auch aber sie wünscht gelegentlich beim Spaß haben keine Paparazzi.)



So lassen Shiina und Tally nun ausrichten, dass es keinen Päckchenversand dieses Jahr gibt, weil das dazu gehörige Material nicht mehr aus den Pfoten gegeben werden darf.



Meine Argumentation, eventuell gäbe es im Austausch wieder neues Verpackungsmaterial, Geschenkpapierwolken und Bänder hoch drei, wurde als zu vage beschieden. Was man habe, habe man. Und überhaupt, warum ich diese Schätze das ganz Jahr vor ihnen im Keller versteckt hätte? Und mit welcher Berechtigung?



Der Haussegen hängt also schiefer als der Turm von Pisa. Aber wir haben unglaublich viel Freude dabei! Vor allem, wenn ich versehentlich auf die Luftpolsterfolie trete! In Q3A-Fluren knallt die nämlich besonders schön laut.

2015-12-16

Auf 'nen Korn!

Eine Nachbarin hier und mittlerweile liebe und lieb gewonnene Freundin arbeitet als Bäckereifachverkäuferin. Und zwar, wie ich unseren Gesprächen über ihren Arbeitsalltag entnehme, mit viel Liebe und Hingabe. (Worüber man ruhig nachdenken kann, wenn man wieder einmal denkt, das ist ja nur 'ne Bäckereiverkäuferin.)

Sie arbeitet bei einer Kette, die an Supermärkte mit gesonderten Brotverkauf angeschlossen ist. Ergo bekommen sie dort die Backwaren vorbereitet angeliefert, Brötchen werden dann vor Ort aufgebacken. Sie hatte irgendwann mitbekommen, dass ich den Katzen zuliebe und um meiner Vogelphobie weiterhin den Schubs in die richtige Richtung zu geben – und weil's mich nervt, wenn das wohngenossenschaftseigene Magazin uns Mieter für doof erklären will und behauptet, das Vögel füttern würde Ratten anziehen – gerne die Vögel füttere.

Sie erzählte mir dann, dass im Shop beim Ausschütten der Körbe und Ausfegen der Auslagen im Shop immer sehr viele Körner abfallen würden, die sie wegwerfen würden. Auch beim Reinigen der Brotschneidemaschine gäbe es immer einen ganzen kleinen Berg Krümel. Ob sie diese sammeln solle für „unsere” Vögel?



Ich fand das ein gutes Angebot, denn natürlich kauf(t)e ich bisher das Vogelfutter für die Vögel (und Ratten). Und warum sollten solche Abfälle, wenn sie weiter verwendet werden können, im Müll landen? Und so handhaben wir es seit einigen Monaten. Sie sammelt die Körner bzw. lässt von den Kolleginnen sammeln. Und ich komme mittlerweile mit dem Füttern kaum hinterher, denn – und das sollte man sich verdeutlichen – nur ein Sack ist das Sammelergebnis von einer Woche Brotverkauf. Das sind alleine die Körner, die vom Brot oder Brötchen abfielen, die in den Körben angeliefert wurden. Es sind allerfeinste Körner, knackig, qualitativ hochwertig, die man sich auch locker noch über den Salat streuen kann. So etwas wandert sonst in den Müll. Ich füttere von einem solchen Sack im Schnitt vier Wochen lang.

Also, wenn Ihr einen guten Kontakt zu Euren Bäckereifachverkäuferinnen habt, dann fragt doch einfach mal! Ist schließlich für eine gute fliegende Sache.

Wer oben nicht den Link anklicken wollte, „Vögel füttern ist unsere moralische Pflicht”, sehr interessantes Interview mit dem Ornithologen Peter Berthold.